Dornier Claim
24.01.2024 | Thema: Unternehmen

Langjähriger Geschäftsführungs- vorsitzender wechselt aus der operativen Führung in den Aufsichtsrat des Familienunternehmens

Nach 35 Jahren im Unternehmen, davon 25 Jahre als Geschäftsführer, gibt Peter D. Dornier zum 1. Juli 2024 die operative Führung der Lindauer DORNIER GmbH ab, um in den Aufsichtsrat des Familienunternehmens zu wechseln. Sein Nachfolger als Sprecher der Geschäftsführung wird Andreas Kückelmann, bisher Technischer Geschäftsführer bei DORNIER. Unterstützt wird er vom Kaufmännischen Geschäftsführer Franz-Peter Matheis.

Der geplante Wechsel an der Spitze ist Teil einer Verjüngung der operativen Ebene mit dem Ziel, das traditionsreiche Familienunternehmen fit zu machen für die Zukunft. „Mit der Übergabe der operativen Geschäftsführung und dem geplanten Wechsel in den Aufsichtsrat folge ich der Tradition bei DORNIER, Bewährtes mit Neuem zu verweben“, so Peter D. Dornier. „Ich werde mich künftig auch im Aufsichtsrat mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Lindauer DORNIER als unabhängiges, international tätiges Familienunternehmen erhalten bleibt und erfolgreich weitergeführt wird.“

Klares Bekenntnis zur Produktion in Deutschland
Peter D. Dornier tritt 1989 nach seinem Maschinenbaustudium in Esslingen und der Diplomarbeit im Triebwerksbau bei der Firma mtu in München ins Familienunternehmen ein, das sein Vater Peter Dornier im Sommer 1949 mit Ingenieuren aus dem Dornier-Flugzeugbau in Lindau-Rickenbach gegründet hatte. Als er 1999 den Vorsitz der Geschäftsführung übernimmt, treibt er die technologische Ausprägung des damals bereits international renommierten Maschinen- und Anlagenbauers DORNIER weiter voran. Dabei stehen ihm langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützend zur Seite. „Dass die Lindauer DORNIER in den 75 Jahren ihres Bestehens von einem kleinen Pflänzchen zu einem stattlichen Baum gewachsen ist, verdanken wir vor allem dem Einsatz und den guten Ideen unserer Belegschaft“, sagt Peter D. Dornier. Heute arbeiten rund 1.000 „Dornianer“ im Unternehmen, davon 63 Auszubildende. Auch dem klaren Bekenntnis des Unternehmens, sämtliche seiner Maschinen und Anlagen ausschließlich in Deutschland zu produzieren, bleibt Peter D. Dornier treu. Grundlage dafür sind die „Sieben Gebote“, Grundsätze des Unternehmens Lindauer DORNIER GmbH, die er mit einer Gruppe leitender Mitarbeiter nach seinem Eintritt Anfang der 1990er Jahre erarbeitet hatte und an denen sich die Firma bis heute ausrichtet.
So tätigt DORNIER derzeit die größten Investitionen seiner jüngeren Unternehmensgeschichte, um die Standorte Lindau und Esseratsweiler zukunftsfähig zu machen. Dazu gehören neben der Modernisierung des Maschinenparks auch neue Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Produktionshallen. Langfristig will DORNIER damit seinen Strombedarf weitgehend aus Erneuerbaren decken. Dass es dem Familienunternehmen mit der Verjüngung ernst ist, zeigen auch die Investitionen in das neue Ausbildungszentrum am Stammsitz in Lindau. Ab 2024 sollen hier auf 1.000 Quadratmetern bis zu 75 junge Menschen zu Mechatronikern, Industriemechanikern, Maschinen- und Anlagenführern sowie kaufmännischen Angestellten und Dualen Hochschulstudenten ausgebildet werden.

Flexibilität und Qualität als Strategie
Der Geschäftsbereich Webmaschinen ist in Peter D. Dorniers Zeit als Geschäftsführungsvorsitzender geprägt durch den steigenden Bedarf an technischen Textilien. Geht es bei der Herstellung von Bekleidung und Heimtextilien, die ebenfalls auf DORNIER-Webmaschinen produziert werden, vor allem um Masse, so zählen bei technischen Textilien für die Chemie-, Automobil- sowie Luft- und Raumfahrtindustrie Präzision, Qualität und höchste Fertigungssicherheit. Unter seiner Leitung folgt das Ingenieur-getriebene Unternehmen deshalb konsequent dem neuen Credo „Quality creates value“ und positioniert sich als zuverlässiger Partner eng an der Seite von Herstellern hochwertiger, technisch anspruchsvoller Gewebe. Diese schätzen auch die Langlebigkeit und Flexibilität der DORNIER-Webmaschinen, die Laufzeiten von über 40 Jahren erreichen. Damit Gewebehersteller die Luft- und Greiferwebmaschinen von DORNIER schneller umrüsten können, treibt Peter D. Dornier den Plattformgedanken voran. Ein Höhepunkt dieser Strategie ist 2019 die Markteinführung der Greiferwebmaschine P2. Dank ihres modularen Aufbaus können Gewebehersteller sie einfach anpassen und so etwa auf Marktschwankungen schnell und flexibel reagieren. „Alles was auf eine Garnspule gewickelt werden kann, lässt sich auf einer Webmaschine von DORNIER verarbeiten“, sagt Peter D. Dornier, „egal ob für Airbags, Schutzbekleidung, Fahrzeugreifen oder hochwertige Textilien aus Seide, Wolle und Leinen – all diese angenehmen und notwendigen Begleiter unseres modernen Lebens entstehen täglich weltweit auf Technologie aus Lindau am Bodensee.“

Teil wachstumsstarker Zukunftsfelder
Als Peter D. Dornier 1999 die Geschäfte der Lindauer DORNIER übernimmt, sind Smartphones, Photovoltaikanlagen und Elektroautos in großen Stückzahlen noch Zukunftsmusik. Heute konstruiert, entwickelt und baut DORNIER im Geschäftsbereich Sondermaschinen Anlagen, auf denen Kunden des Unternehmens Spezialfolien unter anderem für Smartphones, Solaranlagen und Lithium-Ionen-Akkus von Elektrofahrzeugen herstellen. Damit hat Peter D. Dornier das traditionsreiche Familienunternehmen vom Bodensee mit drei wichtigen und wachstumsstarken Zukunftsfeldern „verwoben“. Auch Folien zum Verpacken von Lebensmitteln und Medikamenten werden auf den Anlagen hergestellt. Im Bereich der Maschinen zur Herstellung biaxial verstreckter Polyesterfolie (BOPET) ist die Lindauer DORNIER GmbH Markt- und Technologieführer. Da das Unternehmen mit einer Exportquote von über 90 Prozent stark von der Weltkonjunktur abhängig ist, hat sich der Bereich Sondermaschinen gerade auch in schwierigen Zeiten bewährt. Wurden beispielsweise während der Corona-Pandemie weniger Textilien gewebt, stieg die Nachfrage nach Verpackungen wegen der weltweit höheren Hygieneanforderungen stark an.

Faserverbundbauteile in Serie
Pioniergeist beweist Peter D. Dornier mit der Gründung des Geschäftsbereichs Composite Systems (CS) im Jahr 2014. In ihm bündelt DORNIER seine jahrzehntelange Erfahrung aus dem Bau von Webmaschinen und Folienreckanlagen. Das Unternehmen entwickelt hier modernste Anlagen für die skalierbare Serienproduktion von hochwertigen und zugleich kostengünstigen Composite-Halbzeugen aus Carbon, Glas und Aramid für die wachsende Faserverbundindustrie. Eine Branche, die auch wegen der steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen und dem damit verbundenen Wunsch nach Gewichts- und CO2-Einsparungen im Aufwind ist. Hochspezialisierte Zulieferer produzieren auf CS-Anlagen Leichtbauteile für Sportartikel, Hochleistungsfahrzeuge und Flugzeuge. In gewisser Weise führt der Enkel von Claude Dornier das Unternehmen damit zu seinen Wurzeln zurück: Ging bei Gründung der Lindauer DORNIER das Wissen der ehemaligen Flugzeugingenieure um Gründer Peter Dornier im Bau von Webmaschinen auf, so fließt heute das Know-how der DORNIER-Ingenieure in die Fertigung von Komponenten für die neuesten Fluggeräte mit ein.

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